MEIN STANDPUNKT: FRAUENPOWER FÜR DIE POLITIK

20.01.2023

Die Scharbeutzer Gleichstellungsbeauftragte lud ein. Ihre Herzensangelegenheit: junges Blut und mehr Frauenpower in der Gemeindepolitik.

VON FRANCK WINNIG
(19.1.2022) Sie hatte eingeladen: Unsere Scharbeutzer Gleichstellungsbeauftragte Christiane Straube. Ihre Herzensangelegenheit: junges Blut und mehr Frauenpower in der Gemeindepolitik.

Die Frage ist nur wie? Der Anteil der Frauen beträgt in unserer Gemeinde 51,6%, also sollten im Idealfall 12 Frauen und 11 Männer die 23 Sitze der Gemeindevertretung bilden. Aber dem ist nicht so!

Straube zitierte eine aktuelle Studie, in der 800 Politiker*innen zur deutschen Parteikultur befragt wurden. Nicht wenig überraschend: „45% der Frauen glauben, dass Männer bessere Chancen in der Politik haben.“ Gleichzeitig gaben aber 76% der Frauen an, dass Politik großen Spaß mache und es eine Bereicherung sei, sich für Themen einzusetzen (90%).

POLTIK MACHT GROSSEN SPASS
Wie kann man diesen Spaß am Mitmachen in unserer Gemeinde den Frauen und auch jüngere Menschen näherbringen? Um diese Frage gemeinsam zu diskutieren, trafen sich sechs Vertreter der Scharbeutzer Gemeindepolitik im Gemeindehaus und sprachen miteinander.

Zwei der vielen Ideen aus unserem kreativen Gespräch am Donnerstagabend stelle ich Ihnen kurz vor.

JUGENDBEIRAT
Neustadt und Bad Schwartau haben es schon: ein Jugendparlament bzw. einen Jugendbeirat. Dieses Anliegen wollen wir den Fraktionsmitgliedern unserer Parteien in den nächsten Wochen erläutern und sie darum bitten, sich für dieses Thema einzusetzen.

Ein Projekt, dass bereits in der Kinder- und Jugendarbeit der Gemeindeverwaltung vorbereitet wird. Also: Unterstützen wir das doch!

BÜRGERFORUM
In der Vergangenheit gab es bereits einmal eine ähnliche Idee: Damals trafen sich die Einwohner mit der ehemaligen Kurverwaltung und jede und jeder konnte ihre oder seine Wünsche vorstellen.

Unser Vorschlag: Lassen wir ein regelmäßiges Bürgerforum aufleben. Live, aber vielleicht auch ganz modern zusätzlich als Videoübertragung im Internet. Hybrid, wie man heute modern sagt.

Beginnen wollen wir mit der gezielten Ansprache von Frauen: Sie sollen als erstes zu Wort kommen und wir wollen sie fragen: Was bewegt euch? Was muss geändert werden?

Das ist auch eine Fragestunde: Fragen Sie die Gemeindevertreter, was in unseren Ausschüssen passiert! Ohne, dass ich mir alle Infos mühsam auf der unübersichtlichen Gemeindeseite zusammensuchen muss.

KOMENTIREN SIE JETZT MIT
Die Frage geben wir hier an alle Leser weiter: Was halten Sie von einem Bürgerforum? Brauchen wir das? Oder hat Ihnen die TALB-Umfrage schon gereicht?

Sollen sich Ihre Gemeindevertreter dafür einsetzen und dieses „Mitsprache-Werkzeug“ installieren lassen? Diskutieren Sie auf unserer Facebookseite mit.

WIR HABEN UNS GETROFFEN
Silvia Lohmann (Bündnis90/Die Grünen), Katharina Nowak (FDP), Renate Sonntag (Bürgervorsteherin), Jens Teschke (WUB), Franck Winnig (CDU), Heike Wongel (CDU), Nennung in alphabetischer Reihenfolge.

MEIN PERSÖNLICHER KOMMENTAR ZUM SCHLUSS
Ich bewundere den Einsatz von Christiane Straube, auch sie ist als Gleichstellungsbeauftragte ehrenamtlich wie wir anderen Parteimacher auch, ehrenamtlich tätig.

Persönlich gefallen hat mir, dass an diesem Abend die Mitglieder (fast) aller Parteien an einem Tisch saßen, die Stimmung war bunt und angenehm und sehr respektvoll.

Ich bin gespannt, ob aus diesem „Gipfel“ nun ein NATO-Treffen wird (no action, talk only) oder ob etwas angeschoben werden kann. Ich bitte die anderen Kollegen, diesen Facebook-Beitrag fleißig zu teilen.

* „Parteikulturen und die politische Teilhabe von Frauen“ von Dr. Helga Lukoschat, Berlin (EAF Europäische Akademie für Frauen in Politik und Wirtschaft Berlin e.V.)
 

Parteikulturen und die politische Teilhabe von Frauen : Eine empirische Untersuchung