PROTOKOLLIERT VON OLIVER HERZBERG

Die Seebrücken kommen, bereits nächste Woche beginnen die Arbeiten. „Wenn die Baumaßnahmen vonstattengehen wie geplant, kannst du im Frühsommer 2024 auf neuen Wegen über die Ostsee spazieren“, schreibt die Werbeseite der Lübecker Bucht. „Du darfst gespannt sein – wir sind’s auch.“

Wie wird sich der Brückenbau auf die Anwohner und unsere Gastronomie in den kommenden 14 Monaten auswirken?
Am Donnerstagabend fand im Bürgerhaus ein Informationsabend zum Seebrücken-Bau statt. Durch den Abend führten Bürgermeisterin Bettina Schäfer und Dipl. Ing. Andreas Geist (Leitung Tiefbau der Gemeinde).

37 MIO EURO TEUER
Für beide Brücken waren ursprünglich Fördergelder bewilligt worden, aber Corona und Kriegsbeginn führten zu einer Kostenverdoppelung auf heute 37 Mio Euro. Ein neuer Förderantrag Anfang des Jahrs bewilligt nun 90% der gesamten Investition: 32 Mio Euro kommen vom Staat, „nur noch“ 5,6 Mio muss unsere Gemeinde aus eigenen Mitteln finanzieren. Grundvoraussetzung ist aber, dass das Bauvorhaben bis 2024 abgerechnet wird. Also muss man sich sputen!

SANIERUNG WÄRE GLEICHTEUER GEWORDEN
Andreas Geist stellte fest, dass die Sanierung beider Brücken der Gemeinde genauso viel Geld gekostet hätte, da man dafür keine Förderung erhalten hätte.

BAUBEGINN NÄCHSTE WOCHE
Die Verträge mit den Bauunternehmen sind vergeben, Baubeginn soll bereits in der kommenden Woche sein: Die Baustelle wird gerade eingerichtet, man hat Zusagen für die Materiallieferung der ersten Arbeiten bekommen.

BAUSTELLENLÄRM VON 8 BIS 18 UHR
Anwohner und Ferienvermittler und Restaurantbetreiber müssen mit erheblichen Baustellenlärm von 8 bis 18 Uhr rechnen. Immerhin: Es soll eine Mittagspause von 13 bis 15 Uhr geben. Ob die dann eingehalten wird? Und: Rein theoretisch könnte ein Arbeitstag aber erst um 20 Uhr enden. Immerhin: An Wochenenden und Feiertagen soll die Baustelle schweigen. Die gesamte Bauzeit wird rund 14 Monate dauern und im Juni 2024 soll alles fertig sein!

LÄRM IN DER HAUPTSAISON
In der Hauptsaison ab Juni soll der Lärm deutlich geringer ausfallen. Die Gemeinde diskutiere noch über eine Entschädigung für die Gäste, ein Erlass der Kurtaxe in der extrem lauten Phase kann allerdings noch nicht zugesagt werden.

62 PFÄHLE UND DIE SCHWEINSWALE
62 Pfähle müssen bis Ende Mai in den Boden gerammt werden: Danach gibt es eine Schutzverordnung für die vorhandenen Schweinswale. Ein Schweinswaljäger kontrolliert die Situation, damit die Tiere auf keinen Fall leiden müssen.

Ab Juni werden Stahlbetonarbeiten folgen, im September soll bereits mit den Arbeiten am Brückenkopf begonnen werden. Die Förderung eines geplantes Lichtkonzept für rund 800.000 Euro wurde abgelehnt, jetzt wird ein günstigeres Beleuchtungskonzept ausgearbeitet.

YACHTHAFEN
Es soll zehn Anlegeplätze für Boote & Yachten geben, allesamt gratis für die Schiffsbesitzer. Auch werden die Schiffe der Reederei Belis wieder an den Brücken anlegen können.

ANGELN ERLAUBT
Das Angeln auf der Brücke wird zukünftig auch erlaubt sein.

DAS VERSPRICHT DAS KONZEPT
(aus www.luebecker-bucht-ostsee.de/seebrueckenbau) „In Scharbeutz steht die neue Seebrücke ganz im Zeichen des Wassersports. Stand-up-Paddling, Tauchen, Segeln – all das kann man dann hier und wechselt quasi von der Brücke direkt aufs Board. Statt bisher 260 Meter wird die neue Brücke 276 Meter lang, sodass du den maritimsten aller Spazierwege – inklusive gemütlicher Liegen und Bänke – noch ein bisschen länger genießen kannst. Am Ende des Weges wartet dann ein asymmetrisch geschnittener Brückenkopf mit einer großen Plattform auf dich. Jede Menge Platz also, um den Rundumblick auf die Ostsee zu genießen.“